Vereinigte Bühnen Bozen
Spielzeit 2019-2020
Für die Sujets der Spielzeit 2019–2020 hat der aus Bozen stammende Künstler Nicolò Degiorgis hinter die Kulissen der Vereinigten Bühnen Bozen geblickt. Entstanden sind persönliche Stimmungsbilder abseits des Scheinwerferlichts, die Momente der Ruhe und Spannung hinter der Bühne einfangen. Das Spiel mit Licht und Schatten ist dabei ein zentrales Gestaltungselement. Grafisch kombiniert Lupo Burtscher die ausgewählten Bildmotive mit verschiedenen Rottönen und durch digitale Farbfilter und eine leichte Transparenz der Stücktitel werden Bild- und Textebene zu einer Gesamtkomposition verschmolzen.
Die Spielzeit(en) der VBB
Seit 2012 entwickelt Lupo Burtscher jedes Jahr die Kampagne der Spielzeit der „Vereinigten Bühnen Bozen“ (VBB). In jeder Theatersaison ändert sich die dominante Farbe und auch die Stücktitel und -informationen werden in typografischen Experimenten jeweils in unterschiedlichen Formen vermittelt.
Ein/e eingeladene/r KünstlerIn oder FotografIn schafft eine besondere parallele Erzählebene in Bildern, die die vitale Seele des Theaters und die visuelle Identität jeder Spielzeit übersetzen. Die jeweilige künstlerische Praxis verleiht der Theatersaison Volumen. Ihre visuelle Sprache erstreckt sich über vielzählige Kommunikationsmittel, bis sie schließlich das Foyer und den Theaterplatz dank „Kunst zu Gast“ in physischer Form einnimmt. Dabei handelt es sich um ein ad hoc kuratiertes Programm, das eine neue Arbeit der Künstlerin oder des Künstlers zeigt.
Die bildende Kunst wird ins Theater eingeführt und erzeugt einen Kurzschluss in der Öffentlichkeit: auf Plakaten, Broschüren, Programmen und Gadgets ist das Bild nicht mehr eine Darstellung einer Theateraufführung, sondern es bildet eine andere künstlerische Idee ab: Theater wird als Versuchskontext und Kontaminierungsmittel gedacht. Das Publikum als aktiver Teil: beim Betrachten eines Plakats geht es nicht nur darum, ein Bild zu konsumieren. Das Plakatmedium ist eine Gelegenheit, dem öffentlichen Raum die vorherrschende Werbepräsenz zu entreißen – zugunsten eines Vorschlags für die Freiheit des Ausdrucks, die vermittelt, was die Künste verteidigen, sei es visuell, performativ oder in anderer Form.