Vigilius Lab, Vigilplatz, Untermais
Was wünschen sich Kinder in ihrer Nachbarschaft? Mit Hilfe künstlerischer Mittel wie Zeichnen, Fotografie, Fotomontagen und Interviews wurde über fünf Tage und in enger Zusammenarbeit mit UPAD Meran eine Analyse der gegebenen Situation durchgeführt. Die Kinder entwickelten Ideen, wie sie den öffentlichen Raum in ihrer Nachbarschaft anders nutzen und in Orte der Begegnung und des Spiels verwandeln können. Drei Ideen wurden ausgewählt und mit Kartonmodellen skizziert: eine Bühne für Veranstaltungen im öffentlichen Raum, eine überdimensionale Kletterstruktur sowie eine multifunktionale, mobile Struktur auf Rädern, die man vielseitig bespielen kann z.B. zum Pizza backen und verkaufen, für einen Tauschmarkt, als Fahrradwerkstatt oder als Bühne. Die Struktur wurde schließlich umgesetzt. Im Jahr 2019 nutzten wir sie für drei verschiedene Veranstaltungen: eine Spielzeugbörse, die Gestaltung eines Vigilius-Raps im Zuge eines Workshops und eine Knödelkochstunde im öffentlichen Raum.
Für die Komposition des Vigilius-Raps luden wir den Musiker und Songswriter Matteo Jamuno und die Theater-Expertin Alessandra Podestà ein. Eine Woche lang diskutierten wir mit den Kindern in einem Open-Air-Labor darüber, was es bedeutet, stark zu sein, was es bedeutet, weise zu sein und was es bedeutet, Mut zu haben. Der öffentliche Raum des Vigilplatzes wurde durch Holztafeln und Tischen in Plattformen verwandelt und die Kinder bauten ihre Instrumente, um gegen ihre Ängste zu kämpfen und um stark und weise zu sein. Zuerst diskutierten und tauschten wir gemeinsam Geschichten aus. In einem zweiten Schritt schrieb Matteo Jamuno zusammen mit den Kindern einen sehr persönlichen Text über sie selbst, welchen sie in einem Abschlusskonzert präsentierten.
Die Besetzung und Nutzung des öffentlichen Raums, die Schaffung von Situationen des sozialen Austauschs und Zusammenhalts sowie die individuelle und kollektive Befähigung der Kinder spielten in diesem Projekt eine wichtige Rolle.