Mit Welche Krise? Welche Angst? Welche Grenze? sollen Begriffe, die zur Zeit allgegenwärtig sind und beinahe wie eine Naturgewalt unsere Sicht auf die Gegenwart prägen, neu untersuchen werden. Sie einmal von uns zu halten und zu fragen: Sind es die richtigen Wörter? Gibt es auch andere? Welche? Welche Wörter wünsche ich mir für die gegenwärtige Zeit und die Art, mit ihr umzugehen? Denn Wörter bestimmen nicht nur die Sicht auf die Zeit, sondern auch, wie wir auf sie reagieren. Im Bewusstsein der Angst? Im Bewusstsein einer Krise? Im Bewusstsein einer Grenze?
Lupo Burtscher haben als Co-Gründer und Co-Kuratoren des Kulturvereins Lungomare (Projektinitiator des Projektes Utopia Europa gemeinsam mit Literatur Lana und NIDS-Neues Institut für drammatisches Schreiben, Berlin) die drei Fragen in fünf Sprachen übersetzt und Plakate gestaltet, die auf fast redundante Art und Weise die immer gleichen Fragen wiederholen, allerdings in einer immer neuen sprachlichen Beziehung zueinander. Die Fragen richten sich an alle: an jene, die noch immer an einer Festung Europa festhalten, und denken, dass Grenzziehungen Probleme lösen können, und an jene, die ankommen, und auf eine Chance und Möglichkeit warten, um ihr Leben neu aufbauen zu können, und ihre Hoffnung nicht verlieren, verstanden zu werden, warum sie ihre Heimat verlassen mussten.
Der Kontext, mit dem sich die Fragen sowohl inhaltlich als auch gestalterisch auseinandersetzen und in den sie sich einfügen, ist einem ständigem Wandel unterworfen; Ereignisse überschlagen sich und Entwicklungen wandeln sich so, dass sie kaum fassbar sind. Farbverläufe in unterschiedlichen Formen und Farben sollen genau diese inhaltlichen Fragestellungen einen visuellen Ankerpunkt geben. Auf dem Blog geben unterschiedliche AutorenInnen, KulturschaffendeInnen und DenkerInnen ein persönliches Statement zu den Fragen.