Vereinigte Bühnen Bozen
Spielzeit 2016-2017
Für die Theatersaison 2016-2017 lädt Lupo Burtscher die Bozner Fotografin Franziska Gilli ein, eine Fotoserie zu gestalten, die sich von den Produktionen der Vereinigten Bühnen Bozen inspirieren lässt. Die Fotografin lebt zwischen Belgien, Deutschland und Italien und begleitet ihre kontinuierlichen Bewegungen und Ortswechsel mit ihrer Kamera. Die Orte, die sie portraitiert, die Geschichten, die sie in den Mittelpunkt stellt und die Menschen, die sie trifft, werden Anregung und Kontext, um die Produktionen der Spielzeit zu kommunizieren.
Die Spielzeit(en) der VBB
Seit 2012 entwickelt Lupo Burtscher jedes Jahr die Kampagne der Spielzeit der Vereinigten Bühnen Bozen (VBB). In jeder Theatersaison ändert sich die dominante Farbe und auch die Stücktitel und -informationen werden in typografischen Experimenten jeweils in unterschiedlichen Formen vermittelt. Ein/e eingeladene/r KünstlerIn oder FotografIn schafft eine besondere parallele Erzählebene in Bildern, die die vitale Seele des Theaters und die visuelle Identität jeder Spielzeit übersetzen. Die jeweilige künstlerische Praxis verleiht der Theatersaison Volumen. Ihre visuelle Sprache erstreckt sich über vielzählige Kommunikationsmittel, bis sie schließlich das Foyer und den Theaterplatz dank „Kunst zu Gast“ in physischer Form einnimmt. Dabei handelt es sich um ein ad hoc kuratiertes Programm, das eine neue Arbeit der Künstlerin oder des Künstlers zeigt.
Die bildende Kunst wird ins Theater eingeführt und erzeugt einen Kurzschluss in der Öffentlichkeit: auf Plakaten, Broschüren, Programmen und Gadgets ist das Bild nicht mehr eine Darstellung einer Theateraufführung, sondern es bildet eine andere künstlerische Idee ab: Theater wird als Versuchskontext und Kontaminierungsmittel gedacht. Das Publikum als aktiver Teil: beim Betrachten eines Plakats geht es nicht nur darum, ein Bild zu konsumieren. Das Plakatmedium ist eine Gelegenheit, dem öffentlichen Raum die vorherrschende Werbepräsenz zu entreißen – zugunsten eines Vorschlags für die Freiheit des Ausdrucks, die vermittelt, was die Künste verteidigen, sei es visuell, performativ oder in anderer Form.